RadStark-Velorouten, Jungfernstieg |
Geschrieben von: TF |
Samstag, den 28. Januar 2023 um 18:19 Uhr |
Beiträge im Blog geben nicht zwingend die Meinung der Ortsgruppe oder des ADFC im allgemeinen wieder. In diesem Beitrag kommentiert der Verkehrsrechtliche Sprecher des ADFC Rendsburg Torben Frank den vorgelegten Entwurf des Abschnitts der Veloroute am Jungfernstieg in Rendsburg Die Veloroute führt vom Heinrich-Beisenkötter-Platz in Richtung Stadtpark. Es sieht nett aus. Der Radweg ist in der Breite dem Stand der Technik entsprechend. Zu schmaler Raum für den Fussverkehr?Zuerst traf den Autor der Schlag, als er den geringen Querschnitt des Gehwegs auf der beliebten Promenade am See auf der Planungsvorlage sah. Dieser ist nur 2 m schmal geplant. Das ist das Mindestmass,, die lichte Breite ist demnach etwa 2,5 m. Genaueres Hinsehen läßt dann Raum zum Verweilen zwischen den Bäumen erkennen. Echte Engstellen entstehen also nur auf Höhe der Bestandsbäume. Die Planer von Masuch und Olbrisch sind ohne Zweifel Profis und haben sich Gedanken gemacht. Drei MängelEs geht um heilbare Kleinigkeiten. 1. BeschilderungNach demPlan sind Zeichen 241 StVO vogesehen. Wenn es sich um einen eigenständig geführten Radweg handeln soll, ist das nicht zu beanstanden. Allerdings könnten die auch gespart werden, ein paar Piktogramme würden ausreichen. Jedoch wird der Radweg nur mit einer Baumreihe von der Fahrbahn des Jungfernstiegs getrennt, ist etwa 2,3 m abgesetzt, wie dem Entwurfsplan zu entnehmen ist. Aufgrund des Alters der Bäume und ihres Abstands zueinander sind die Sichtbeziehungen relativ gut. Regelunkundige motorisierte Verkehrsteilnehmer werden sich an Radfahrenden auf der Fahrbahn des Jungfernstiegs stören und zu strafrechtlich relavanten Erziehungsversuche neigen, motorisierte Gewalt ist schon heute in Rendsburg häufig Alltag. Die sehen nur den Radweg, wissen nicht, dass es keine Auf- oder Abfahrtmöglichkeit gibt. Auch mit Belästigungen Uniformierter ist zu rechnen. Diesewerden ohne Kenntnis des Rechts und mangels Kompetenz auch nicht die Eigenständigkeit des Abschnitts der Veloroute 4 erkennen, sondern auf die Zeichen 241 StVO verweisen. Daher wäre die Beschilderung nur ein weiterer Beitrag zur Verkehrsklimavergiftung in Rendsburg. Sinniger wäre ein modaler Filter im Bereich des Heinrich Beisenkötter-Platzes, um ein verbotswidriges Auffahren von Kraftfahrzeugen zu verhindern. 2. und 3. Auf- und AbfahrtenJetzt entsteht da mal ein guter Radweg. Wieso soll Radfahrenden im Junfernstieg die Nutzung verwehrt werden? Es fehlen Auf- und Abfahrt. Wer vom Eiland kommend unter der Dresdner Brücke hindurch in den Jungfernstieg fährt, möchte den Radweg vielleich auch nutzen? Vielleicht möchte jemand aus der Bismarckstraße so die Veloroute 4 erreichen? Es fehlt eine Auffahrt. Eine Auffahrt zwischen Fussgängerüberweg und Beginn des neuen Radweges wäre wünschenswert, welche nach Stand der Technik ein zügiges, sicheres und komfortables Auffahren auch mit Lasterad oder Gespann ermöglicht.Dadort ohnehin der Anschluss an die Veloroute 1 erfolgen soll, besteht ohnehin Handlungsbedarf.Unter Umständen gehnügt es für den Moment, einen oder zwei Poller zu versetzen, die Kante zu bereinigen und ein paar Markierungen vorzunehmen. Wer ein Ziel hinter der Materialhofstraße hat oder an das nordösliche Ende des Paradeplatzes will, möchte nicht durch den Stadtpark fahren. Eine Abfahrt im Bereich vor dem Verschwinden der Veloroute 4 in den Stadtpark ist daher wünschenswert. Problemlöser möglichIm Moment hat die Einbahnstraße Jungfernstieg zwei Spuren auf der Fahrbahn, einmal in Richtung Paradeplatz, einmal in links in die Materialhofstraße. Es wäre wünschenswert, wenn für diese Situation geprüft würde, ob die Spur zugunsten zweier Schutzstreifen aufgegeben werden kann. Der eine Schutzstreifen würde als Radfahrstreifen beginnen und vor der Ampel enden, dient nur der Hilfe beim Einfädeln, für jene, die von der Veloroute 4 kommen. BelagAls Belag ist wieder die rote Kieler Platte vorgesehen. Diese wurde zuletzt häufig in Rendsburg verlegt, unter anderem in der Hindenburgstraße oder im Eland. Das Pflaster ist eben und gut zu befahren, wenn es gut verlegt wird. Es gleicht die Nachteile normaler Pflasterung gegenüber Asphalt aus. FazitWenn nun die Mängel im Feinschliff beseitigt werden, hat der Abschnitt der Veloroute 4 das Zeug für die Kategorie TOP. Entscheidend ist, dass der Radverkehr endlich ernstgenommen wird. Das bemisst sich daran, ob Ab- oder Auffahrten kommen oder die Veloroute verpufft. Wünschenswert wäre auch, dass die Verwaltung sich endlich mal mit dem Themenkomplex Radwege und Beschilderung auseinandersetzt, die seit 1998 geänderte Rechtslage zur Kenntnis nimmt. S wie es geplant ist, ist es inakzeptabel und rechtlich anfechtbar. |
Zuletzt aktualisiert am Samstag, den 28. Januar 2023 um 18:29 Uhr |