Petition für eine Kanalquerung für den Radverkehr |
Geschrieben von: TF |
Donnerstag, den 03. Februar 2022 um 15:34 Uhr |
Beiträge im Blog geben nicht zwingend die Meinung der Ortsgruppe wieder. Autor dieses Beitrags ist Torben Frank (TF) ´, welcher im ADFC Rendsburg als zertifizierter ADFC Tourguide Radtouren anbietet und als Verkehrsrechtlicher Sprecher fungiert. Als Privatperson hatte er eine Einwendung gegen die Planfeststellung des Ersatzneubaus der Rader Hochbrücke getätigt. Mit einer Petition versucht er, dem Wunsch nach einer Kanalquerung Nachdruck zu verleihen. Link zur Petition: https://www.change.org/RadwegKanalquerungRaderA7Bruecke Vor der Pandemie und der Trennung von meinem Ex-Teilzeit-Arbeitgeber, der mich zur Kündigung mobbte und für gesundheitliche sowie wirtschaftliche Folgen bis heute keinerlei Verantwortung übernommen hat, nahm ich gerne das Fahrrad in der Bahn mit nach Kiel, weil dort das Radfahren sehr angenehm ist, anders als im Wirtschaftsraum Rendsburg, wo zu Lasten der Sicherheit und des Komforts des Radverkehrs bis heute gesetzliche Vorgaben nicht umgesetzt werden.Auf dem Rückweg gab es dann eine Radtour vom Campus heimwärts oder einem Termin im Raum Rendsburg. Nutzen für Alle - Lärmschutz und verkürzte AlltagswegeMeine bevorzugte Strecke geht über Krummwisch und Bovenau-Wakendorf zu Fähre Schacht-Audorf. Schwierig wurde es, wenn ein Termin in Büdelsdorf anstand. Dann hieß es, entweder bei Sehestedt den Kanal queren oder einmal um die Obereider fahren. Wer sich den Bogen bei Sehestedt ansieht, welchen der Kanal schlägt, stellt fest, dass die Strecke verlängert wird. Wind und Höhe. Nutzung überhaupt möglich?Albern ist die Behauptung, solch eine Brücke würde wegen der Höhe von Radfahrenden nicht angenommen. Der Wind wäre auch ein Argument. Die Alberhheit dieser Argumentation läßt sich daran erkennen, dass in den Niederlanden trotz Wind Radverkehrs stattfindet, Radverkehrs-Kreisverkehrsplätze mit Steigung über Kreisverkehrsplätzen für Kfz angelegt werden. Und gleich unweit des Landeshauses führen Holtenauer und Alte Levensauer Hochbrücken über den Kanal. Die Grünenthaler Hochbrücke wird ebenso wie die Kieler Beispiele trotz der Höhe von Alltagsradverkehr genutzt. Es zeigt sich, dass die Veranttwortlichen im Wirtschaftsministerium überhaupt keine Ahnung von Radverkehr, geschweige von der Alltagsmobilität mit dem Fahrrad im Land haben. Dass immer mehr Menschen bewußt auf Autofahrten verzichten, ihre Alltagserledigungen mit dem Fahrrad machen, die gesellschaftliche Verkehrswende geht an den Entscheidern vorbei.Auch in den Kommentaren zu Beiträgen wird deutlich, dass es noch nicht überall angekommen ist, dass es eben nicht nur Schüler:Innen, Studierende, Arme und Leute ohne PKW-Fahrerlaubnis sind, die im Alltag mit Muskelkraft mobil sind. Über 90 % der volljährigen Alltagsradfahrenden haben eine Fahrerlaubnis für PKW; einem Großteil steht ein PKW zur Verfügung. Sie sind nur so schlau, diesen nicht für Kurzsttrecken zu nutzen. Oder es wird schlichtweg der Zweitwagen der Familie eingespart. Die Familie hat dann übrigens mehr Kaufkraft, welche sie in der Region läßt. Denn Radfahrende kaufen auf ihren Alltagsstrecken ein. Gesellschaftlicher und rechtlicher RahmenIn anderen Bundesländern ist es üblich, bei Autobahnbrückenneubauten den Radverkehr zu berücksichtigen. Das ist nicht nur im urbanen Umfeld der Fall. Wenn es zwei Radverkehrsinfrastrukturen wie die NOK-Routen nördlich und südlich des Kanals zu verbinden gilt, wird es bundesweit getan. In einem Wirtschaftsraum von 80.000 bis 120.000 Einwohnern kann durchaus von einem urbanen Umfeld gesprochen werden, zumal Wohn- und Gewerbegebiete verbunden werden. Ziel der PetitionWichtigste Ziele der Petition ist es, das Umdenken in den Amtsstuben Schleswig-Holsteins und die Schaffung einer Wege verkürzenden Lösung für Radverkehr im östlichen Wirtschaftsraum Rendsburg zu erreichen. Die Gefahr, dass das Land jetzt eine Chance vertut, ist sehr hoch. Es geht aber auch darum zuz zeigen, dass es nicht der Wunsch einzelner Akteure, sondern vieler Menschen im Land ist, auch mit dem Fahrrad mobil sein zu können. Der Zwischenstand ist schon eine kräftige Klatsche für die Landesverwaltung, aber auch für die beteiligten Amtsverwaltungen. Denn der Herkunft der Zeichner nach, hatten die Verwaltungen nicht die Wünsche einiger ihrer Einwohner berücksichtigt. Ich bin sehr dankbar, dass die Landeszeitung sehr objektiv berichtete, dass viele Menschen aus Rendsburg und vor allem aus dem östlichen Wirtschaftsraum die Mehrzahl der Zeichner stellen. Andere Betroffene aus Schleswig, Flensburg und Kiel sind auch unter jenen, welche die Petition schon unterstützen, es gibt Zuspruch aus ganz Schleswig-Holstein und dem Bundesgebiet. Fahrradaktivisten aus anderen Bundesländern schütteln den Kopf über diese Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten. Mit diesem klaren Rückhalt geht es nach dem 28. Februar vor das Verwaltungsgericht. |
Zuletzt aktualisiert am Montag, den 14. März 2022 um 20:08 Uhr |